Das neue Jahr stand in den Startlöchern.
Es war schon ganz aufgeregt, bis es endlich um 00:00 Uhr loslegen konnte. Als die Glocken dann um 00:00 Uhr zu läuten begannen, hüpfte es vor Freude auf und ab. Jetzt war seine Zeit gekommen.
Es hat sich viel vorgenommen, es wollte den Menschen Gutes bringen und als ein schönes Jahr in Erinnerung bleiben.Es freute sich so sehr, dass es beschloss sich heimlich und unerkannt unter die Menschen zu mischen. Es wollte erfahren, was die Menschen sich von ihm wünschten.
So machte es sich auf den Weg und lief durch die nächtlichen Straßen. Die Straßen in der Stadt waren voller Menschen, aus jeder Ecke knallte es und der Himmel war voller bunter Feuerwerkslichter. Das Jahr dachte für sich: „Wie müssen sich die Menschen freuen, dass ich da bin, wenn sie so ein schönes Feuerwerk für mich veranstalten.“ Es lief weiter durch die nächtlichen Straßen, als es auf dem großen Marktplatz der Stadt ankam. Hier waren sehr viele Menschen und das neue Jahr begann sich unter die Menge zu mischen. Es hörte, wie die Menschen sich ein frohes neues Jahr wünschten. Zuerst freute sich das Jahr doch als es weiter zuhörte, waren immer wieder andere Worte zu hören:
… was wird denn in diesem Jahr wieder Schlimmes passieren?
… schlimmer kann es immer noch werden.
… was da wieder alles passieren kann?
… was das Jahr wieder bringen mag?
… ich habe Angst vor dem was kommt!
… das alte Jahr hat so viel Leid gebracht, ich glaube nicht das sich etwas ändert.
… und viele, viele mehr
Mit jedem Satz, den das neue Jahr hörte, wurde es trauriger. Es dachte: „Die Menschen freuen sich gar nicht auf mich, sie haben Angst vor mir oder denken von vornherein schon das ich ihnen nichts Gutes bringe.“ Es lief weiter auf dem Platz um her, doch die wenigsten Menschen waren mit Freude für das neue Jahr gefüllt.
„Das kann so nicht bleiben!“, dachte es für sich. Was kann ich denn tun das die Menschen, zumindest nicht die Hoffnung verlieren? Da erinnerte es sich, was es in der Schule für neue Jahre gelernt hatte. In der Nacht, in der du beginnst, liegt Magie in der Luft. Es ist die Magie des Neubeginns die dich bei deinem Start unterstützt. Die kleinen Funken, die am Himmel erleuchten, sind wie die Hoffnung, die sich die Menschen so sehr wünschen. Sie wissen aber oft nicht, wie sie etwas in ihrem Leben verändern können.
„Genau!“, rief es. „Das ist, was den Menschen fehlt, Hoffnung und der Mut sich andere Fragen zu stellen.“
Und da Magie in der Luft lag, ging es von einem Menschen zum anderen und hauchte ihm ins Ohr: „Es gibt Hoffnung, auch für dich. Stell dir vielleicht einmal anderer Fragen.“ Bei jedem Menschen, dem es diese Botschaft ins Ohr hauchte, sah das neue Jahr wie ein Funkeln in den Augen sichtbar wurde. Wie Fragen im Kopf des Menschen entstanden, die ihn unterstützen würden dieses Jahr trotz aller Widrigkeiten, zu einem guten Jahr zu machen.
So lief es von Mensch zu Mensch, von Land zu Land, von Kontinent zu Kontinent um so vielen Menschen wie möglich, seine Botschaft der Hoffnung ins Ohr zu flüstern.
Als auf der ganzen Welt das neue Jahr begonnen hatte, war das Jahr müde. So anstrengend hatte es sich nicht vorgestellt, es legte sich erst einmal unter einen Baum, um sich auszuruhen. Es wusste aber, heute hatte es sein Mögliches getan, um die Menschen zu unterstützen. Es war wie ein Buch, dessen Seiten erste geschrieben werden mussten. Was die Menschen nun damit machten, welche Geschichten sie in das Buch schrieben, darauf hatte es keinen Einfluss. Es wünschte sich aber für die Menschen das sie erkannten, dass das Glück ihres Lebens in ihnen selbst lag und der eine oder andere den Mut hatte sich andere Fragen zu stellen.
© Sonja Höhn Januar 2024
Möchtest du andere Fragen stellen? Dann findest du sie hier 🙂
Ich wünsche dir für dein neues Jahr, dass du den Mut hast dir andere Fragen zu stellen. Außerdem wünsche ich dir den Mut, die Antworten auf diese Fragen, in dein Leben zu integrieren.
Auf in ein Jahr voller mutiger Fragen und Antworten.
Alles Liebe Sonja