Wo gingst du hin?

Vermisst du einen lieben Menschen? Musstest du einen Menschen gehen lassen, dessen Tod ein Loch in deinem Leben und in deinem Herzen hinterlassen hat? Zurückzubleiben mit dieser unendlichen Leere, ist wohl das Schmerzlichste, was wir Menschen in unserem Leben erleben. Aus dem Schmerz eines Menschen, der mir sehr wichtig ist, ist dieses Gedicht entstanden. Wohl auch weil ich diesen Schmerz, dieses „NICHTS“ auch so gut aus meinem eigenen Leben kenne. Es steht für den Schmerz, den der Tod eines geliebten Menschen hinterlässt und auch für die Hoffnung, zu lernen mit diesem Schmerz zu leben.

Wenn du gerade in deinem Leben einen Verlust erleiden musst, oder eine alte Wunde schmerzt. Sende ich dir von Herzen „Es tut mir leid“ und wünsche dir, dass du Menschen um dich hast, die geduldig und liebevoll mit dir durch diese schwere Zeit gehen.

Von Herzen

Sonja

Wo gingst du hin, an diesem Tag?
Das ist es was ich mich oft frag.
Wo ist dieser geheimnisvolle Ort?
Deine Reise brachte mich unerreichbar, 
von dir fort.
Du fehlst mir, mein Herz ist schwer,
denn ein Stück in mir, bleibt leer.
Du gingst an diesen Ort, ohne Wiederkehr
das macht mein Leben, 
grad richtig schwer.
Ich fühl mich leer und ohne Sinn
weis nicht, mit diesem „NICHTS“ wohin.
Ich schieb die Leere hin und her,
warum ist „NICHTS“ eigentlich so schwer.
Ich versuch die Leere in mir zu füllen,
dann wieder möchte ich sie 
nach außen brüllen.
Die Welt verlangt von mir, 
zu funktioniern,
doch ich hab Angst, mich zu verliern.
Verliern in diesem unendlichen Schmerz,
er zerfrisst Tag für Tag mein Herz.
Wo find ich Trost, 
wo geht meine Reise hin?
Ich find grad in gar nichts einen Sinn.
Das „NICHTS“ in mir es wird wohl bleiben
und mich innerlich zerreiben.
Das „Nichts“, 
diese Leere soll verschwindn,
dann kann ich wieder Ruhe in mir finden.
Das „Nichts“ 
gehört aber irgendwie zu dir,
also wohl auch jetzt zu mir.
Was kann die Leere denn noch sein
außer Vermissen, Schmerz und Pein.
Ich muss das Loch tatsächlich füllen
mit Erinnerungen und Liebe 
sanft umhüllen.
Langsam füllt sich das „NICHTS“, 
Stück für Stück
und ich spüre einen Funken, 
Dankbarkeit und Glück.
Für die lange Zeit mit dir 
und dass ich dich nie ganz verlier.
Solang ich mit Liebe und Dankbarkeit 
an dich denk,
ist die Erinnerung, 
mein schönstes Geschenk.
Nach und nach füllt sie die Leere aus, 
es entsteht etwas Neues, wie ein Haus.
Dort kann ich dich besuchen, 
wann ich will
und meine traurige Seele wird ganz still.
Die Tür ist offen ich kann dich sehn
die Zeit wird das „NICHTS“ nach und nach verwehn.
Da merk ich, was mir fehlt ist wohl auch Zeit um zu verstehn,
das jeder irgendwann muss gehen.
Zu diesem weit entfernten Ort am Rand der Zeit,
der zwar Menschen, aber nicht die Liebe, die sie verband entzweit.
Sonja Höhn© Oktober 2023