In einem Dorf stand eine starke uralte Eiche. Eines Tages forderte der Dorfälteste alle Dorfbewohner auf, ihre Probleme und Sorgen in ein Paket zu packen und auf die Eiche zu hängen.
Der alte Mann stellte allerdings eine Bedingung:
Jeder, der ein Paket auf den Baum band, musste dafür ein anderes mitnehmen.
Alle Dorfbewohner waren damit einverstanden und machten sich eiligst daran, ihre Sorgen und Nöte in ein Paket zu verschnüren und an den Baum zu hängen.
Jeder von ihnen nahm ein Paket mit Problemen eines anderen Dorfbewohners mit nach Hause.
Doch innerhalb kurzer Zeit kam es zu einer großen Aufregung. Die Bewohner eilten zum alten Mann und beschwerten sich, dass die fremden Sorgen wesentlich größer waren als die eigenen.
Der Alte lächelte.
Und es dauerte nicht lange, da packten alle Dorfbewohner die fremden Sorgen wieder in das Paket und brachten dieses zu der Eiche zurück.
Schließlich gingen alle Bewohner wieder mit ihrem eigenen Sorgen-Päckchen nach Hause.
(Märchen aus Indien)
Verfällst du auch manchmal in den Glauben, den anderen Menschen ginge es viel besser? Sie hätten keine Sorgen und Probleme? In deren Leben läuft alles wie geschmiert?
Doch ist auf der anderen Seite, das Gras wirklich viel grüner?
Wenn man ehrlich zu sich selber ist, sieht man immer nur die Fassade eines Menschen. Eine nach außen perfekte Fassade sagt nichts darüber aus, wie es dahinter aussieht.
Der vermeintliche Reichtum, ist vieleicht auf immensen Schulden aufgebaut. Die perfekte Beziehung gibt es nur außerhalb der eigenen vier Wände, sobald sich die Tür schließt hat man sich vieleicht nichts mehr zu sagen. Die immer lächelnde Kollegin, die sobald sie die Firma verlässt in sich zusammen fällt und eigentlich nur noch weinen möchte. Es gibt sicher noch viele Beispiele für diese perfekten Fassaden.
Da aber niemand einfach so hinter die Fassade blicken kann, fangen wir an zu vergleichen und haben das Gefühl auf der anderen Seite ist das Gras grüner.
Wir tun es ständig, wir vergleichen uns mit anderen. Vieleicht kommt manchmal auch der Gedanke: „Ich würde gern mit ihm oder ihr tauschen!“ Aber will ich das wirklich? Denn tauschen heißt, ich bekomme nicht nur die Sonnenseite, sondern auch alle Schattenseiten die nicht sofort ersichtlich sind. Am Ende ist es so wie in der Geschichte, man ist froh nur die eigenen Sorgenpäckchen im Haus zu haben.
Und somit komme ich zu dem Schluss:
„Auf der anderen Seite ist das Gras nicht grüner.“
Jeder kann aber dafür sorgen, dass sein Gras so grün wird, dass man sich auf seiner eigenen Wiese im Rahmen seiner Möglichkeiten wohl fühlt. Indem man sein Gras genug wässert, düngt und ihm jede erdenkliche Pflege zuteil werden lässt, die ihm hilft gut zu wachsen.
Und im besten Fall, wirklich in einem schönen, satten Grün zu strahlen.
THINK HAPPY, BE HAPPY 🙂
Sonja